Werkturnertage am Turnersee – Ein persönlicher Rückblick
Wie jedes Jahr stehen Ende April die Werkturnertage ins Haus. Als absolute Turnersee-Novizin sehe ich dem Ereignis gespannt entgegen. Mit Vorfreude, aber auch mit Respekt. Freitagabend reise ich an, andere werden im Laufe des Wochenendes dazukommen.
Am Parkplatz stehen schon Autos aus gefühlt ganz Österreich und ich finde eine lustige Truppe in angeregtem Gespräch vor, die mich herzlich willkommen heißt. Ich beziehe eines von sieben Komfortzimmern und lerne dann meine Helferkollegen kennen, bei Ofenfeuerknistern und einem Bier. Das Schnapsen haben sie mir an dem Abend nicht beibringen können, obwohl die gute Seele des Hauses – Christian – es probiert hätte.
Die Menschen, die vor Ort sind, haben eine enge Verbindung zum Turnersee und der Gemeinschaft hier. Oft kommen sie seit Jahren zu den diversen Sommerlagern oder haben sie auch prägend gestaltet.
Ein Samstag voller Tatendrang
Am Samstagmorgen, bei ausgezeichnetem Frühstück, treffen noch mehr motivierte Leute ein. Es ist genau die Art von Menschen, die ich erwartet habe – mit Herz und Hirn, voller Tatendrang, aber entspannt, mit einem gemeinsamen Ziel und dem großen Ganzen vor den Augen.
Wir starten mit einem Lied in den Tag und nach dem Frühstück werden Aufgaben vom Obmann Klaus Kinzer vorgestellt und verteilt. Bald herrscht geschäftiges Treiben im und um das Haus.
Gemeinsam anpacken
Da werden die Bänke und Tische aus dem Speisesaal entfernt, um den Boden abschleifen und einlassen zu können, dort die Gemeinschaftsbäder bis zur letzten Fuge sauber geschrubbt. Die Leuchten werden gewechselt und auf LED umgestellt – das mindert den Stromverbrauch, eine von verschiedenen energiewirtschaftlichen Maßnahmen.
Beschriftungen und Schilder werden erneuert, Blümchen gepflanzt, Regenrinnen gereinigt, Rasen gemäht, der Volleyballplatz auf Vordermann gebracht und noch vieles mehr. Während alldem werden neu entdeckte Probleme besprochen und gleich mit beseitigt.
Stärkung für fleißige Hände
Bei so viel Arbeitsleistung muss man gut versorgt sein – und das werden wir wirklich. Die Küche zaubert morgens, mittags, abends herrliche Gerichte in guten Mengen. Niemand steht hungrig vom Tisch auf.
Ein paar Tage werden mit Morgensport am Steg begonnen, abgerundet mit einem erfrischenden Sprung in den See – vor dem Frühstück, vor welchem wie vor allen Mahlzeiten gesungen wird.
Abende voller Gemeinschaft
Die Abende werden auch genutzt – mit Blättern in mitgebrachten Fotoalben zu 22 Jahren Werkturnertagen oder dem Singen um ein Lagerfeuer. Ich lerne dabei sehr viel: über die Geschichte des Turnersees, die Aufgaben und Herausforderungen eines Vereins wie diesem in der heutigen Zeit, das Lagerleben und auch viel über Gemeinschaft – was sich nur schwer mit Worten vermitteln lässt.
Ein Ort, der verbindet
Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Es gibt immer etwas zu tun, da alle hinsehen und hingreifen, wo es notwendig ist. Alle Helfer sind freiwillig hier und stecken ihre Zeit ehrenamtlich in die Vorbereitungsarbeiten für die neue Saison.
Die Bereitschaft und zeitgleich Freude an diesen Stunden über Stunden Arbeitsleistung für den guten Zweck erfüllt mich mit Achtung vor den Menschen und ihren Leistungen hier.
Ich für meinen Teil bin angesteckt mit dem Turnerseefeuer und werde wiederkommen. Die Werkturnertage freuen sich über jede helfende Hand – auch wenn es nicht über den gesamten Zeitraum, sondern nur wenige Tage sind.
Ich bin hierhergekommen, ohne irgendjemanden zu kennen. Jetzt bin ich Teil einer Gemeinschaft – und so kann es dir auch gehen, wenn es nächstes Jahr wieder heißt: Auf zu den Werkturnertagen!